In diesem Test schaue ich mir das Olympus VP 20 Diktiergerät an. In meinem Diktiergeräte Ratgeber habe ich ja schon etliche Modelle getestet und teils mit Bestnoten versehen. Dieses Modell bietet aber bereits auf den ersten Blick eine Besonderheit, die es nochmal hervorhebt: die schlanke Form. Was die kompakte Bauart für Vor- und Nachteile mit sich bringt, klärt sich in diesem Test.
Technische Daten des Olympus VP 20 Diktiergerätes
Hersteller: | Olympus |
Aufnahmemodus: | Pocket, Dictation, Conference und Meeting |
Aufnahmeformat: | MP3 44.1 kHz / 128 kbps und PCM 20.5 kHz / 16 Bit |
Batterie/Akku: | wiederaufladbare AAA Batterie (beiliegend) |
Speicher: | 8 Gigabyte interner Speicher (nicht erweiterbar) |
Mikrofon: | omnidirektionales Stereomikrofon |
Display: | Full Dot Matrix LED-Bildschirm mit einer Auflösung von 108 x 84 Pixeln |
Gewicht: | 37,5 Gramm |
Lieferumfang
Das Olympus VP 20 Diktiergerät erreicht mich gut verpackt im Olympus typischen Karton mit Sichtfenster. Zum Lieferumfang gehören die folgenden Dinge:
- das Diktiergerät selbst
- ein wiederaufladbarer AAA Ni-MH Akku
- ein recht kurzes USB Kabel zur Verbindung mit dem Computer
- und natürlich die Anleitung
Ein paar Worte zur Bedienungsanleitung: Diese liegt durch ein kleines Heftchen in 23 Sprachen vor. Logisch, dass da nur bedingt ausführlich in die Tiefe gegangen werden kann. Wie auch viele andere Hersteller, bietet Olympus das ausführliche Manual in digitaler Form zum Download an. Hier findest du es.
Ersteindruck und Verarbeitung
Das Olympus VP 20 Diktiergerät kommt – wie schon gesagt – in einem sehr schlanken Design daher. Es mutet mit seinen 13cm x 1,5cm fast schon stiftartig an.
Der schwarze Kunststoffkorpus ist recht wertig und liegt gut in der Hand. Am unteren Ende befindet sich ein USB 2.0-Anschluss. Diesen kannst du entweder direkt reinstecken oder mit dem mitgelieferten USB Kabel zur Verbindung mit deinem Computer verlängern.
Auf der Rückseite thront ein Klipp zum Anstecken (zB. in die Hemd- oder Hosentasche).
Auf der Vorderseite überzeugt das Olympus VP 20 Diktiergerät mit einer reduzierten Bedienfläche bestehend aus einem Play/Stop Button, einer Menü/Szenen Einstellung sowie einem Record Schiebeschalter. Dazu gibt es noch ein Steuerkreuz.
Das 0,92 Zoll große Display (Auflösung: 108 x 84px) ist natürlich baubedingt recht klein und gewöhnungsbedürftig. Dennoch hat unterm Strich Olympus bei diesem Modell maximal effizient mit dem zur Verfügung stehenden Platz gehaushaltet. Hier musst du natürlich für dich entscheiden, ob dir diese Anzeigegröße genügt. Schön: das Display verfügt über eine Hintergrundbeleuchtung und ist somit auch in dunklen Räumlichkeiten gut lesbar.
Bedienung
Nach etwas kurzer Einarbeitungszeit geht die Bedienung gut von der Hand.
Über das Steuerkreuz kannst du bequem das Menü durchscrollen. Sicherlich haben hier Anwender mit kleineren Händen Vorteile. Im Test konnten jedoch all unsere Probanden nach ein paar Minuten gut damit umgehen.
Schön, der Rec-Schiebeschalter startet umgehend und ohne Verzögerung die Aufnahme. Das klappt sogar bei ausgeschaltetem Gerät.
Insgesamt kann man wohl sagen, dass Olympus für diese Größe die wohl bestmöglichen Steuermöglichkeiten gewählt hat.
Aufnahme
Kommen wir zur Aufnahme. Ich starte das Gerät über den seitlich angebrachten Schiebeschalter. Beim erstmalige Anschalten werde ich erwartungsgemäß gebeten, gewisse Grundeinstellungen wie Uhrzeit und Batterietyp vorzunehmen. Das geht jedoch sehr schnell.
Apropos Grundeinstellungen. Als Gerätsprachen bietet dieses Modell leider nur Englisch und Chinesisch. Schade, denn vergleichbare Olympus Diktiergeräte hatten hier deutlich mehr Auswahl.
Dann geht es zu den ersten Aufnahmen. Mit einem längeren Druck auf die Taste „Scene“ kannst du zwischen Pocket, Dictation, Conference und Meeting wechseln und somit verschiedene vordefinierte Konfigurationen nutzen.
Meeting und Konferenz klappen im Test recht gut. Auch in mittelgroßen Räumen (zB. Meetingräumen) kann der Sprecher klar herausgehört werden. Das omnidirektionale Stereomikrofon des VP-20 erlaubt die zuverlässige Aufnahme von Stimmen aus unterschiedlichen Richtungen. Also auch wenn du das Diktiergerät nicht direkt auf die Sprachquelle richten kannst.
Niedrigfrequenzgeräusche wie Beamer und Klimaanlagen werden dank Low-Cut Filter ganz gut herausgefiltert. Sicherlich nicht auf dem Niveau eines Olympus DS-2600, aber vollkommen ausreichend für diese Preisklasse.
Der Pocketmodus macht seinem Namen alle Ehre. Dank seiner schlanken Bauform kannst du den Stick in die Hosentasche stecken oder an der Hemdtasche einklippen. Das Olympus VP 20 Diktiergerät unterscheidet anhand der Klangcharakteristik automatisch zwischen Stimmen und störendem Rascheln. Das klappt in meinem Test soweit gut, so lange man sich nicht großartig bewegt. Denn dann überwiegen die Störgeräusche durch das Reiben der Kleidung am Mikrofon. Alternativ kannst du die Mikrofonempfindlichkeit und -verstärkung noch individuell zwischen Hoch, Niedrig und Auto feinjustieren.
Ein genaues Bild über die Klangqualität in verschiedenen Situationen mit unterschiedlichen Einstellungen findest du in meinem Testvideo:
Das Olympus VP 20 Diktiergerät verfügt über 8 GB internen Speicher, der sich nicht erweitern lässt. Wie viel Stunden Aufnahmen es damit speichern kann, hängt stark von dem gewählten Audioformat ab:
- MP3 44.1 kHz / 128 kbps: Empfohlen für die meisten Anwendungen im Büro (Meetings, Interviews, Diktate, Konferenzen) kann bis zu 2.100 Stunden speichern.
- PCM 20.5 kHz / 16 Bit: Wenn es mal bessere Qualität sein soll. PCM basiert auf verlustfreierer Komprimierung und resulltiert deswegen in größeren Dateigrößen. Die Aufnahmezeit ist deswegen nur bei 13 Stunden.
Du kannst also auch ohne externe Speicherkarte allerhand Kapazität nutzen und bis zu 999 Sprachdateien auf dem Gerät speichern.
Für die Übersichtlichkeit bei so vielen Aufnahmen gibt es sogar einen Kalender, mit dem du deine Aufnahmen gezielt nach Datum suchen kannst. Was in der Praxis recht gut klingt, gestaltet sich aufgrund der Displaygröße aber etwas fummelig.
Die Akkulaufzeit der mitgelieferten Batterie beträgt bei mir im Test etwa 30-35 Stunden bei Aufnahme und 30 Stunden bei Wiedergabe. Das genügt vollkommen für den angestrebten Einsatz als Diktiergerät für Diktate, Interviews und Meetings. Durch den Batteriebetrieb kannst du zudem immer ein paar Ersatzbatterien mit dir führen und schnell wechseln.